Meine neueste Pressemitteilung zu den heutigen Vorstellungen der Deutschen Bahn lesen Sie hier:
Landkreis Harburg, 27. Juni 2025. Die heutige Vorstellung der sogenannten „Vorzugsvariante“ der Deutschen Bahn für den Schienenausbau zwischen Hamburg und Hannover sorgt für Empörung in der Region und bei der Politik. Die Bahn plant entgegen aller Vereinbarungen eine komplett neue Trasse durch den Landkreis Harburg und bricht damit ihr eigenes Versprechen gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern.
„Das ist nichts anderes als ein eklatanter Bürgerbetrug! Die Bahn tritt die Ergebnisse des Dialogforums Schiene Nord mit Füßen und ignoriert die Interessen der betroffenen Menschen. So verspielt man Vertrauen“, erklärt die direkt gewählte CDU-Bundestagsabgeordnete für den Landkreis Harburg, Dr. Cornell Babendererde, scharf.
Die sogenannte Vorzugsvariante sieht eine bestandsferne Neubaustrecke entlang der Autobahn 7 vor – mitten durch sensible Natur- und Siedlungsräume im Landkreis Harburg. Dabei hatten sich Bund, Land, Bahn, Kommunen und Bürgerinitiativen im Dialogforum Schiene Nord bereits 2015 auf den sogenannten Alpha-E-Kompromiss verständigt. Dieser sieht den gezielten Ausbau der bestehenden Strecken vor, um sowohl den Deutschlandtakt als auch mehr Kapazitäten für den Güterverkehr zu ermöglichen – mit möglichst geringer Belastung für Mensch und Umwelt.
Babendererde zeigt sich enttäuscht, aber nicht überrascht: „Leider hat sich bewahrheitet, was viele befürchtet haben: Die Bahn verfolgt insgeheim weiter ihre alten Pläne und hebelt den gemeinsam gefundenen Kompromiss aus. Die heutige Präsentation ist ein Schlag ins Gesicht für alle Beteiligten und ein beispielloser Wortbruch.“
Auch verkehrspolitisch ist die Neubaustrecke aus Sicht der Abgeordneten ein Irrweg. Die aktuellen Verkehrsprognosen des Bundesministeriums für Verkehr zeigen, dass die erwarteten Gütermengen für 2040 sogar unter den bisherigen Annahmen liegen. Zudem bestätigt ein Gutachten die ausreichende Leistungsfähigkeit der Alpha-E-Lösung – ohne neue Schneisen durch die Region.
„Die Bahn verkauft den Menschen ein Märchen von angeblich fehlender Kapazität, um ihre Neubaupläne durchzudrücken“, kritisiert Babendererde. „Dabei ist längst bewiesen: Alpha-E funktioniert, wenn die Bahn es endlich umsetzt. Stattdessen verschleppt sie gezielt den Ausbau, um jetzt über Umwege einen Neubau zu rechtfertigen. Das ist ein durchsichtiges Spiel auf dem Rücken unserer Region.“
Die CDU-Abgeordnete kündigt an, gemeinsam mit den Kommunen, Bürgerinitiativen und politischen Mitstreitern auf allen Ebenen gegen die Neubaupläne vorzugehen. „Unsere Region steht zusammen. Wir fordern, dass die Bahn Wort hält, die Generalsanierung der Bestandsstrecke konsequent umsetzt und den Alpha-E-Kompromiss respektiert. Ein Neubau durch den Landkreis Harburg ist mit uns nicht zu machen.“