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Bewegung im Wolfsmanagement

„Endlich kommt Bewegung ins Wolfsmanagement!“ Mit diesen Worten begrüßt die heimische Bundestagsabgeordnete Dr. Cornell Babendererde (Landkreis Harburg) die Ende Juli festgelegte Neuausrichtung von Bundesregierung und Regierungsfraktionen beim Umgang mit dem Wolf.  Erstmals wurde für Teile Deutschlands ein „günstiger“ Erhaltungszustand des Wolfs offiziell festgestellt und im Rahmen der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie an die EU übermittelt. Damit wird die Wolfspopulation als ausreichend groß für den Fortbestand definiert und nicht länger als vom Aussterben bedroht bewertet. Die Bewertung gilt für die sogenannte atlantische Region, zu der weite Teile Niedersachsens – und auch der Landkreis Harburg gehören. 

„Dieser Richtungswechsel ist der erste wichtige Schritt hin zu effizientem Herdenschutz von Weidetieren im ländlichen Raum“, zeigt sich die CDU-Abgeordnete erleichtert. Denn „bei aller Freude über die Rückkehr der Tiere“ warnt die CDU-Abgeordnete: „Die Wolfspopulation ist in der EU in den vergangenen Jahren stetig und ungebremst gewachsen und entsprechend nimmt auch die Zahl der gerissenen Nutztiere immer weiter zu.“ Das belaste die Nutztierhalter merklich, sei doch der Verlust eines Tieres nicht nur materieller, sondern auch emotionaler Art, stellt Babendererde fest. Doch das werde von Wolfschützern oftmals verkannt.

Auch im Landkreis Harburg würden sich in Gesprächen mit der Politikerin viele Menschen besorgt über das Verbreitungsgebiet des Wolfs zeigen. Die Anzahl der in der EU lebenden Wölfe wird auf gut 20.000 geschätzt. In Deutschland sollen es ca. 1.600 sein, davon allein ca. 600 in Niedersachsen.

Wichtig sei nun für Babendererde, dass die verabredeten weiteren Schritte zeitnah umgesetzt werden. Und die weiß als Besitzerin eines Jagdscheins, wovon sie spricht: „Als nächstes muss der Wolf nun im Bundesjagdgesetz aufgenommen und der Erhaltungszustand in allen Regionen Deutschlands überprüft werden. Die Neubewertung der kontinentalen Region wird dann in Abstimmung mit der EU-Kommission noch in diesem Jahr nach Brüssel gemeldet.“ So werde der Weg für ein regionales Wolfs-Management, zu dem auch die Entnahme gehöre, konsequent vorbereitet. 

„Damit setzt die Union eines ihrer wesentlichen Versprechen aus dem Wahlprogramm um. Das sind gute Neuigkeiten für Schäfer, Landwirte und andere Weidetierhalter auch in unserer heimischen Region, die in den vergangenen Jahren vermehrt durch Wolfsrisse ihrer Nutztiere getroffen wurden.“

Hintergrund:

Ende 2024 hatte der Ständige Ausschuss des Berner Übereinkommens („Berner Konvention“) des Europarates beschlossen, den Schutzstatus des Wolfs von „streng geschützt“ auf „geschützt“ abzusenken. Damit wurde der Weg eröffnet, die Schutzvorschriften für den Wolf auch auf EU-Ebene und im deutschen Recht zu reduzieren. Die Änderung geht auf eine Initiative der Europäischen Kommission zurück.